regatta

Glückstadtregatta 2025

Nicola und Dagmar

Traditionelles und bewährtes Format für alle Elbklassen - in diesem Jahr seit 75 Jahren!

Integriert in die Elbe Super Sailing Tour, mit aufwändiger Organisation für das HSC / NRV-Team und klassischen Kursen auf der Elbe. Gesegelt wird nach ORC und/oder Yardstick - es blieben kaum Wünsche offen, nur das Wetter ist in diesem Jahr etwas durchwachsen.

Sechs Elb-H-Jollen - zur Glückstadtregatta immer 3-fach besetzt - sind mit insgesamt 12 Boote im 1. Start. Wir suchen die Startlinie, ausnahmsweise nicht die Peilung der Dreiecke auf der Yachthafenmole und finden sie just in time etwas elbabwärts als Bojen mit stark bevorteiltem Pin-End am nördlichen Fahrwasserrand. Für uns eigentlich ganz passend, weil das Wasser noch eine Knapps Stunde nachläuft.

Kurz hinter H 300 mit Familie Hauschildt und H 141 Daniel Baum, Petrus, Gesa Höpke starten wir - H 383 mit Skipperin Nicola Rodenhausen, Andreas Brandt, Dagmar Hilcken - und auch H 414 Familie Oldach. - Derweil versuchen H 807 mit Thomas Körner, Jörn Wille, Andreas Maschmann nach kurzem Fockfall Refit im Yachthafen - mit sechs Minuten Verspätung wieder aufzuschließen.

Bei SW 3-4 könne wir bei HW auch über die Stags segeln und weiter mit kleinem Schrick auch am ‚Kleinen Kohn‘ und roter Tn102 vorbei. Dann endlich mit ablaufend Wasser in den vollen Strom und wie üblich bald auf die andere Fahrwasserseite. Es ist etwas böig und wir fahren ohne Spi, aber Piet fährt uns bei halbem Wind mit Spi auch nicht weg. Allerdings kommt H 414 mit einer frischen Brise von hinten etwas auf… bald geht’s aber wieder höher ran und auf die Nordseite der Elbe und wir brauchen die Höhe, um Tonne 86 an BB nicht zu verpassen und schon geht’s in’s Fahrwasser hinter der Rhinplate bis zur GN7 vor Glückstadt.

Auch H 414, H 807 und die Jugendwanderkutter preschen heran. - Eine schnelle Reise auf der kleinen Bahn - bei den Elb-H-Jollen gewinnt mit Abstand H 141 mit 2:08 h gesegelter Zeit, gefolgt von H 300, H 383, H 414,  jeweils ca. 3 Minuten später und - inzwischen wieder fast gleichauf - auch H 807. In der Gruppenwertung schieben sich nach berechneter Zeit noch die Kutter und eine Hiddensee dazwischen. - Unser Zielschiff Pantaenius’ Courtage bedient währenddessen parallel die Finisher von kleiner und großer Bahn - wir laufen westwärts ein und die großen Boote ostwärts - bei den Ergebnissen gibt’s jedenfalls keine Probleme!

Die Elb-H-Jollen machen wie immer vor der Schleuse fest und bald geht’s zum Welcome Bier an der Hafenkante. Bei einem frisch Gezapften lassen wir das Rennen Revue passieren und genießen das Hafenkino und die Anlegemanöver der größeren Boote, die die lange Bahn noch ein Weilchen gegen den Strom auskosten durften.

Zum tollen Service der Organisatoren gehört auch der Transport des Übernachtungsgepäck für die Jollensegler. Wir freuen uns, dass wir hier endlich unsere feuchten Segelklamotten eintauschen können und organisieren erstmal unser 3-Bettzimmer in der Glückstädter Jugendherberge. Und weil die so gemütlich ist, kommen wir eigentlich zu spät in ‚Die Oper’, aber Vorstellungen gibt’s hier ja nicht mehr, dafür aber Crewschnack und Matjes mit Hausfrauensoße. Die Location mit den vielen Nischen für alle Crews ist prädestiniert dafür und wer sich noch nicht verausgabt hat, kann es mal mit Bowling versuchen - nur schade, dass es noch ein bisschen Ärger gibt, weil nicht alles bezahlt wurde.

Für die Wettfahrt Glückstadt-Hamburg am Sonntag ist moderater Wind mit heftigeren Böen und Regen vorhergesagt. Vorsichtshalber im Trockenanzug (im Idealfall auch schon zur Steuermannsbesprechung) - und ohne Reff, fahren wir rechtzeitig aus dem Kartoffelloch zur Startlinie bei Tonne 86 an der Elbe, versuchen halbwinds gegen den Strom vor der Startlinie zu bleiben. Das Pin End am Fahrwasserrand wieder bevorteilt, wir versuchen’s aber an der Tonne im  Hauptstrom. Zumindest gelingt uns nach einer schnellen Wende fast ein Nullstart und bei geschicktem Kurs und gutem Trimm, kommt H 807 in Lee und Luv einfach nicht vorbei. Wir matchen uns auch für lange Zeit mit H 414 und halten durch, das wird belohnt. H 141 und H 300 waren am Pin End wieder besser weggefahren, wir behalten unsere Höhe und den Kurs im Strom, kommen vor der Haseldorfer Marsch auf  H300 auf. Piet versucht sich aus den Abwinden der Hiddensee zu befreien, wir wenden beinahe aus Sympathie mit, und dann bald im Kielwasser von H 300 wieder zurück, gefolgt von H 807 die etwas aufgekommen sind. Das Spiel setzt sich fort, H 300 fällt wieder etwas nach Lee und wir können H 807 auf Abstand halten. Wir bleiben bei Lühe im Hauptfahrwasser, um die Kurve zu schneiden und sind H 141 und H 300 zwischenzeitlich massiv aufgefahren. Mit weniger Abdeckung, günstigerem Strom oder besserem Trimm setzen sie sich aber bei den Stags wieder sicher ab und H 807 probiert’s noch mit eine Extremschlag an die Südseite, fällt aber nur weiter achteraus, gefolgt von H 414, die inzwischen leider auch mit einem technischen Problem kämpfen mussten. - Mittlerweile sehr moderate Verhältnisse und etwas Sonne, also alles sehr gut segelbar - kein spektakulärer Kurs, aber immer eine landschaftlich schöne Strecke.

Im Hafen überrascht Piet uns mit einem Stegbier und wir sinnieren noch ein bisschen über die richtige Strom- und Windtaktik bei Lühesand. Natürlich gibt’s immer was zu verbessern - Starts, Trimm, Taktik -, aber wir hatten in dieser Konstellation und mit dem Boot noch nicht gesegelt und quasi keine Probleme - also alles schön! .. und die Ergebnisse bei den Elb-H-Jollen: Souverän 1. H 141 Daniel, 2. H 300 Piet, 3. H 383 Nicola, 4. H 807 Thomas, 5. H 414 Cara und 6. H 462 Eike DNC. - Schön zu sehen, dass so viele gute junge Crews dabei und erfolgreich sind, wie H 414 bei den Elb-H-Jollen und außerdem auch wieder drei gut besetzte Jugendwanderkutter - super!

Und dann zieht das erwartete Unwetter doch noch durch, aber alle Crews sind wohlbehalten an Land. - Wiedermal Danke für die aufwändige Organisation des HSC-/NRV-Teams mit Christiane & Michael Aldag, Wolf-Dieter Jahn, Pepe Hartmann, die vielen Begleitbootcrews und last but not least Martin Borkmann für die gute Versorgung!

Bericht: Nicola Rodenhausen, Dagmar Hilcken

Fotos: Dagmar Hilcken, Kay Rothenburg und Pepe Hartmann

LUV LEE